In drei Berichten hat Maéva St-Ghislain von ihrem Praktikum vom 15. Juli bis 10. August 2007 in der Stadtbücherei von Crailsheim und von ihrem Leben in ihrer Gastfamilie Brenner aus Wallhausen erzählt.
Hier nun die Zusammenfassung:

Text: Maéva St-Ghislain        Fotos: Irmgard Brenner       Bearbeitung: Winfried Schley

1. Bericht:
Schon 3 Tage ist es her, dass ich in Wallhausen bin. Bei meiner Gastfamilie fühle ich mich sehr wohl, fast wie zu Hause. Die Brenners in Wallhausen sind nette und liebe Leute. Mit ihnen habe ich schon einen Rundgang durch Wallhausen gemacht und unter anderem das schöne Naturerlebnisbad besichtigt. Ich freue mich schon darauf, darin schwimmen zu können.
Den Stadtkern von Crailsheim habe ich ebenfalls kennen gelernt. Ich habe mich über die Einladung der Stadt Crailsheim zum Festakt des 60-jährigen Bestehens der Stadtpartnerschaft mit Worthington gefreut. Daran werde ich natürlich mit meiner Gastfamilie teilnehmen.
Seit Dienstag absolviere ich mein Praktikum in der Stadtbücherei Crailsheim unter der Leitung von Frau Wesselmann. Bei der Arbeit langweilige ich mich nicht; denn es gibt immer etwas zu tun. Die zurückgebrachten Bücher werden von mir gesäubert und in die Regale zurückgestellt. m Computer aktualisiere ich den Bücherbestand. Mit den Lesern selbst spreche ich noch selten. Ich möchte dies aber öfters tun, um meine Sprachkenntnisse zu üben und zu verbessern. Die Arbeit hier in Crailsheim gibt mir ein genaues Bild von dem Beruf der Bibliothekarin, den ich später ausüben möchte.
Meine Familie fehlt mir natürlich. Das Heimweh muss ich erst überwinden. Es ist eine sehr gute Lebenserfahrung, auch einmal fern der Heimat zu arbeiten.

Viktoria Brenner und Maéva St-Ghislain
2. Bericht:
In der Stadtbücherei darf ich bereits sogar die Ausleihe und Bücherrückgabe am Computer bearbeiten. Das macht mir sehr viel Spaß und ist auch sehr interessant. Jeden Tag lerne ich etwas mehr dazu. Ich spreche immer flüssiger und fühle mich immer sicherer in der deutschen Sprache. Nur verstehe ich den hiesigen Dialekt nicht.
Viktoria Brenner, bei der ich wohne, und ich, wir wechseln uns regelmäßig mit der jeweiligen Fremdsprache ab. Zum Beispiel frage ich Viktoria etwas auf deutsch und sie antwortet mir auf französisch.
Am Donnerstag, den 19. Juli, war ich mit meiner Gastfamilie beim Festakt des 60-jährigen Bestehens der Partnerfreundschaft Crailsheim-Worthington im Rathaussaal in Crailsheim. Ich war von der Entstehungsgeschichte und der Entwicklung dieser Städtefreundschaft sehr beeindruckt. Ebenfalls hat mich das Gedicht der 104 Jahre alten Frau sehr ergriffen. Im Goldenen Buch der Stadt Crailsheim habe ich mich, sowie viele gute Wünsche meiner Stadt Pamiers, eingetragen.
Am Freitagabend haben wir zuerst ein Fußballspiel in Wettringen spannend mitverfolgt und anschließend waren wir in einem Open-Air-Kino. Dieser Film war sehr lustig und ich habe sehr viel verstanden. Anschließend saßen wir mit Freunden von Viktoria noch ein bisschen zusammen und ich habe mich mit ihnen sehr gut unterhalten.
Samstag morgen waren Viktoria und ich gemeinsam mit Hund Eiko im Wald joggen. Abends sind wir dann auf eine Beachparty gegangen und hatten sehr viel Spaß.
Am Sonntag ich das Schulfest in Wallhausen anlässlich des 50jährigen Jubiläums besucht. Mir hat das Musizieren, Vorspielen und Vorsingen der Grundschulkinder sehr gut gefallen. Ich hatte auch die Möglichkeit die Grundschule und Kulturhalle zu besichtigen. Begeistert war ich vom Kuchenbüfett, das die Eltern der Schulkinder angeboten haben.

3. Bericht:
Am Freitg, den 27.07.2007, war ich abends mit meiner Gastfamilie in Bölgental im Schützenhaus. Dort habe ich das erste Mal in meinem Leben ein Gewehr in der Hand gehalten, geschossen und auch getroffen. Mein bester Schuss war ein "Neuner".
Am 28. Juli 2007 besichtigte ich mit meiner Gastmutter das Schloss- und Automuseum in Langenburg . Als ich erfahren habe, dass in dem Schloss schon Königin Viktoria und Queen Elisabeth zu Besuch waren, war das Schloss etwas besonderes für mich.
Am Sonntag, den 29.07.2007, war ich mit meiner Gastfamilie auf dem Badfest in Wallhausen. Trotz des Regens war die Stimmung sehr gut, die Wasserspiele sehr ausgefallen. Wir amüsierten uns sehr.
Montag und Dienstag war ich in der Stadtbücherei Crailsheim. Ich gewöhnte mich sehr schnell an meine Arbeit in der Bücherei. Es gefällt mir sehr, zwischen den Büchern zu arbeiten. Am Dienstag nachmittag waren wir in Rothenburg ob der Tauber. Ich fand Rothenburg sehr aufregend. Wir besichtigten das Weihnachtsmuseum. Ich fühlte mich in die Weihnachtszeit versetzt. Nach einer Tasse Cappuccino liefen wir auf der Stadtmauer um Rothenburg herum.
Am Mittwoch fuhren wir nach Schwäbisch-Hall. Wir stiegen die große Treppe hinauf, besichtigten in die Michaelskirche, danach gingen wir shoppen.
Am Donnerstag bereitete ich mit meiner Gastmutter ihren Schnitzelabend bei der VHS Wallhausen im Kulturhaus vor. Sie gibt Kurse bei der VHS. An diesem Kurs habe ich auch teil genommen. Die Schnitzel waren köstlich.
Am Samstag besuchten wir das Steiff-Museum in Giengen an der Brenz. Ich war noch nie in einem Spielzeugmuseum und fühlte mich zurückversetzt als 8-jähriges Mädchen. Als Geschenk habe ich von meinen Gasteltern einen Teddy bekommen.
Am Sonntag war unser historischer Ausflug nach Nürnberg. Wir haben das riesig große Reichsparteitagsgelände und die Kongresshalle besichtigt. Die Führung wurde auch in französisch übersetzt. Ich war glücklich, weil ich alle Details verstehen konnte. Anschließend besichtigten wir die Kaiserburg, die auch sehr interessant war. Erschöpft sind wir abends zu Hause angekommen.
Am Dienstag habe ich mich von den Mitarbeiterinnen der Stadtbücherei Crailsheim verabschiedet. Frau Wesselmann und ihre Kolleginnen nahmen mich sehr herzlich auf. Ich habe mich sehr wohl gefühlt und bedanke mich für die schöne Praktikumszeit. Weiterhin bedanke ich mich bei Herrn Schley und Herrn Kasimir, dass sie mir dieses Praktikum ermöglicht haben.
Heute, am Mittwoch, den 08.08.2007 habe ich meinen Koffer gepackt. Morgen begleitet mich meine Gastfamilie nach Stuttgart. Wir werden gemeinsam Stuttgart erkunden. Um 18.50 Uhr steige ich in den Flieger nach Paris und werde am Freitag in Toulouse/Pamiers sein.
Vielen Dank an meine Gastfamilie für den schönen Aufenthalt in Wallhausen und für alle gemeinsamen Ausflüge in die Region. Ich habe mich sehr wohl gefühlt und verlasse sie mit Wehmut. Gleichzeitig freue ich mich auch wieder auf meinen Freund und meine Familie in Pamiers. Nächstes Jahr komme ich bestimmt wieder, das haben wir bereits miteinander geplant.
Der Kontakt zwischen mir und meiner Gastfamilie bricht nicht ab. Ich werde am Wochenende Viktoria in Toulouse treffen und wir werden zusammen ein schönes Wochenende verbringen.
So freue ich mich auf eine weitere schöne Zeit mit der Familie Brenner und der Stadtbücherei Crailsheim.
Wer mir schreiben will: maevarapysg@hotmail.com.